Kurzurlaub am Meer

 

Ich liebe die kalte Jahreszeit an Ost- oder Nordsee. Warm eingepackt am Strand entlang laufen, dem Wind trotzen und den Blick in die Weite genießen. Diesmal sind wir weit gefahren. Richtung Berlin, Stettin bis in die Nähe von Kolberg. Das Hotel liegt direkt an der Ostsee, ein luxuriöses Haus, das in den Winterwochen günstige Preise bietet. Ansonsten ist alles geschlossen, liegt im Winterschlaf und das ist für mich genau das Richtige. Völlige Ruhe und Entspannung.

Ich mag keine Mütze. Hier muss sie sein.

 

Bei herrlichem Sonnenschein, aber starkem Wind sind wir angekommen. Nach dem Einchecken, auspacken und ausschlafen, sind wir am Sonntag warm eingepackt losgezogen. Es gibt eine schöne Promenade zum Laufen, denn der Sturm pustet so stark, dass der Strand unbenutzbar ist.  Die Wellen tragen weiße Mützen. Die Möwen lassen sich vom Wind tragen. Deutlich spüren wir die wahnsinnige Kraft. So genießen wir die ersten Stunden und fallen abends todmüde ins Bett.

 

 

Die Brandung ist gigantisch. Das Wasser zeigt viele Farben und ich spüre wie alles abfällt, was mich sonst gern umklammert. Ideen für neue Bilder und auch für Geschichten, viele Notizen trage ich im Gepäck, wenn wir nach Hause fahren. Aber noch genieße ich einfach. Das Hotel Lambert ist sehr schön, die Zimmer ruhig, das Essen lecker. Es gibt einen Pool, eine Sauna und wer sich verschönern lassen möchte, ist hier richtig. Ich bin schön genug und brauche das alles nicht.

 

 

 

 

Wir lieben das Fotografieren und stellen immer wieder fest, wir können das, was unsere Augen sehen, nicht wirklich festhalten. Das Foto zeigt nicht die Realität.

Die Sonne steht tief, die Schatten sind lang. Selbst ein kleiner Kiesel trägt ihn mit Würde.

 

Heute ein völlig anderes Bild. Kaum Wind und das Meer liegt ziemlich ruhig vor uns. Es ist kalt, hat gefroren. Selbst Salzwasser friert auf den Holzbohlen der Seebrücke. Wir laufen zwei Stunden und es tut gut, eine vertraute Hand, in der eigenen zu halten.

Wir sehen auch Kormorane, die weit draußen auf Holzpflöcken sitzen.

Nach einer Mittagspause im Hotel wollen wir nach Kolberg fahren. Das sind 12 Kilometer. Wir überlegen, uns ein Fahrrand zu mieten, aber es ist zu kalt. So fahren wir mit dem PKW. Wir kennen den Ort von unserem Urlaub 2014.

Kolberg hat sich sehr verändert. Es gibt einen langen neuen Steg, der weit ins Wasser reicht. Heute ist Feiertag, es ist viel los. Auf einmal sehe ich Menschen, die im Meer baden. Sie haben es nicht einmal eilig. Die Ostsee hat 5 Grad. Beim Zugucken friere ich.

 

Ich gönne mir was Warmes. Außerdem gab es eine leckere Waffel mit heißen Kirschen. Ich habe vergessen, sie zu fotografieren.

Ab 16 Uhr wird es dunkel und wir machen uns auf den Heimweg. Ich freue mich schon aufs Schwimmbad.

Mein Mann schwimmt seine Runden. Das Hotel ist in der Nebensaison ziemlich leer und abends haben wir den Pool für uns. Es gibt einen Whirlpool und eine Saunalandschaft. Dezente Musik berieselt uns.

Ab und zu brauche ich das Meer, schnuppere die salzige Luft und genieße die Ruhe im Winter. Ich komme wieder.

So endet der Kurzurlaub. es war wunderschön.

 

 

 

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