Die Königsetappe wird sie genannt, der Grand Canyon des Harzes. Der Ostharz ist wunderschön und das Bodetal ein unglaubliches Erlebnis. Seit einem Jahr haben wir einen Wanderpass und es wollen 221 Stempelstellen erreicht werden. Diese Wanderung versprach sechs Stempelstellen.

Einstieg Thale Seilbahn zum Hexentanzplatz

Wir fahren 110 Kilometer von unserer Haustür und sind ca 1,5 Std unterwegs. Wir werden zwei Tage im Harz bleiben und haben ein schnuckeliges Hotel in Halberstadt gebucht. Zwar etwas außerhalb, aber viele Menschen hatten eine ähnliche Idee.

Ich habe Angst vor Seilbahnfahrten, aber ich stelle mich. Wenn ich oben bin, freue ich mich, es geschafft zu haben. Jede zweite Bahn hat einen gläsernen Boden und genau in einer solchen fahren wir. Langsam schweben wir nach oben. Der Ausblick ist himmlisch. Leichter Nebel am Horizont und ein paar Regentropfen. Mein Mann hält meine Hand, es ist sehr beruhigend. Kurze Zeit später sind wir am Hexentanzplatz angekommen.

   

              

 

 

Wir genießen die Aussicht und wandern kurze Zeit später los. Es sind ca. 20 Kilometer aber mit gewaltigem An- und Abstieg. Das Wetter ist noch trocken, aber es soll regnen. Die Ausschilderung ist gut. Die erste Stempelstelle ist bald erreicht. Wir werfen einen Blick zur Rosstrappe hinüber. Ein tiefes Tal liegt zwischen uns. Im Harz haben die Wege oder Aussichtspunkte immer hübsche Namen. Prinzessinenaussicht z. B. – wunderbarer Blicke in die Ferne.

Dann fängt es an zu regnen. Es wird immer schlimmer, aber die Prognose ist gut. Es soll aufhören und genau nach einer Stunde lässt es tatsächlich nach, die Sonne scheint und es bleibt den ganzen Tag so. Immer wieder gibt es Blicke ins weite Land und ins Tal. Wir hören die Bode rauschen.

 

Endlich erreichen wir Treseburg und damit den Einstieg ins Bodetal. Viele Menschen sind unterwegs, die Gasthäuser gut besucht. Wir haben Proviant dabei und pausieren in einer Schutzhütte. Eine kleine Plauderei mit anderen Wanderern, Austausch über die Wege usw.

Treseburg von oben

Die Bode plätschert friedlich dahin, aber da wir den Weg kennen, wissen wir, das bleibt nicht so. Dicke Felsbrocken liegen im Wasser und die Gischt spritzt hoch, wenn sich das Wasser seinen Weg sucht.

Manchmal wandern wir direkt neben dem Flüsschen, dann liegt das Wasser weit unter uns.

Oberhalb vom Bodekessel haben wir einen herrlichen Blick zur Rosstrappe, die Berge ragen steil vor uns auf. Kaum zu glauben, dass wir in einem Mittelgebirge sind. Ein steiler unbequemer Abstieg beginnt.

Es ist rutschig und anstrengend. Wir gehen über die Teufelsbrücke und erreichen die Schnurre. Früher konnte man hier zur Rosstrappe wandern, aber der Weg ist seit Jahren gesperrt. Es ist zu gefährlich.

 

 

 

 

 

Rosstrappe rangezoomt

Wir kreuzen die Seilbahn

unten sieht man den Glasboden

Blick zurück

Wir erreichen das erste Lokal und kehren ein. Es gibt Riesenwindbeutel und nach der Tour gönnen wir uns diese gewaltige Kalorienbombe. Thale liegt vor uns. Ich spüre meine Knochen und freue mich auf ein gemütliches Abendessen und mein Bett. Wir haben unsere sechs Stempel bekommen. Unser Pass füllt sich allmählich.

Duschen, einrichten und dann fahren wir in die City von Halberstadt. Ein griechisches Restaurant rundet den Tag ab. Es gibt wunderbaren Bauernsalat für mich. Danach geht es zurück ins Hotel. Die Füße sind müde. Die Wetterprognose ist nicht so gut, aber wir sind zuversichtlich.

Halberstadt

Am nächsten Tagen haben wir uns Burg Regenstein angeschaut. Dort gibt es gigantische Sandhöhlen und wieder herrliche Weitblicke. Ich berichte im zweiten Teil, den ich in einigen Tagen einsetzen werde. Danke fürs Anschauen.

© Geli Ammann

 

 

 

 

 

 

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