Glück – ein Wort, das man überall findet. Es hat eine hohe Bedeutung wird besungen und verdichtet.

Glücklich ist wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist

Da ist was dran und Herr Strauß hat es geschickt in der Fledermaus vermarktet.

Es gibt das flatterhafte Glück, das von einer Blüte zur anderen fliegt und nirgends lange verweilt. Manche haben immer Glück, andere weit weniger. Was hat die Goldmarie für Glück gehabt, sie wird von Frau Holle reich beschenkt und die arme Schwester für ihre Faulheit mit Pech bestraft.

Mir fallen zum Wort Glück sofort zwei Beispiele ein:

Samstagabend – in der ARD werden die Lottozahlen gezogen. Millionen von Menschen sitzen vor den Geräten und halten ihren Zettel in der Hand. Mit jeder Zahl verringert sich die Zuversicht, aber am Ende gewinnen bestimmte Menschen eine fantastisch hohe Summe. Sie sind Glückspilze, haben viel Geld und vielleicht ausgesorgt.

Ein Sommertag 1989

Ich sitze auf der Terrasse und schaue zu meiner Tochter. Sie sitzt auf der Wiese hat ein buntes Kleid an und einen Strohhut auf dem Kopf. Ein Kniestrumpf ist heruntergerutscht, der andere zeigt deutlich Grasflecken. Sie pflückt Gänseblümchen und knotet daraus ein Kränzchen. Mit ganzem Ernst ist sie dabei, ihre Zungenspitze schaut vorwitzig hervor. Auf einmal lächelt sie mich an und ich bin reicher als jeder Gewinner.

Wir Menschen tun uns oft schwer mit dem Glück. Selbst wenn es dicht an uns vorbeiläuft, uns anschaut, so wollen wir es manchmal nicht annehmen. Wir schauen weg und gehen demonstrativ in die andere Richtung. Es ist uns nicht in die Wiege gelegt glücklich zu sein. Wir müssen es lernen. Wenn ich meinem Kind beim Einkaufen eine Kleinigkeit kaufe, dann ist es glücklich. Wenn ich meiner Freundin einen Kaffee spendiere, denkt sie nicht weiter darüber nach. Ein kleines Kind ist schneller befriedigt, zumindest für den Moment, der nicht lange anhält und dem ich nicht immer nachgeben kann. Müssen wir uns nicht ein wenig Kindsein verinnerlichen, es manchmal hervorholen uns erinnern, dass auch Kleinigkeiten unser Leben bereichern, ihren Sinn haben.

Wer meinen Reisebericht gelesen hat, der hat sicherlich auch gemerkt, dass mich dieser eine Tag glücklich gemacht hat. Ich nehme diese Gefühle mit in die neue Woche und zehre davon. Natürlich habe ich auch meine Schattenseiten, niemand kann immer glücklich und zufrieden sein. Großer Optimismus schadet nur, ist nicht gesund. Wir tragen in unserem Leben alle unser Päckchen, müssen mit Leid Tod und Trauer leben, aber auch mit Glück Zufriedenheit und vielleicht einer Prise Humor.

Wenn mein Kopf mit anderen Sachen beschäftigt ist, im Hintergrund der Server läuft, der mit suggeriert, dass mein Nachbar schon wieder ein neues Auto fährt, meine Freundin mehr Erfolg bei Männern hat. Sie sowieso viel besser aussieht und alle Anderen es besser haben, der verliert sich selber aus den Augen. Oft sind es Äußerlichkeiten die uns eine Täuschung vorgaukeln. Manchmal trügt der Schein und die Fassade bröckelt in Sekundenschnelle.

Wer meint sich an anderen Menschen zu orientieren, der vernachlässigt seinen Blickwinkel. Ähnlich dem eigenen Balken im Auge…..

Wir müssen uns verinnerlichen, dass das Leben nicht ewig dauert. Manche Menschen müssen alles in eine sehr kurze Zeit pressen und oft wissen sie es gar nicht.

Das Wort Glück hat viele Geschwister. Es gehören Zuversicht, Selbstvertrauen, Liebe und ein offener geschärfter Blick für das Wesentliche dazu. Nicht der, der scheinbar alles hat ist glücklich, sondern der, der mit dem Auskommt was ihm geschenkt worden ist.

Manchmal wünsche ich mir eine Kommode mit ganz vielen Schubladen. Alle Glücksmomente würden ihren Platz bekommen. Ich würde immer wieder umräumen, das Untere nach oben, das Obere nach unten, damit ich mein persönliches Glück immer vor Augen habe und es niemals verliere.

So meine Gedanken zur ARD Themenwoche Glück.

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