Von Wolfsburg nach Magdeburg

Die Planung einer Radtour ist immer die größte Herausforderung, denn das Wetter kann einem ganz schnell einen Strich durch die Rechnung machen.

Wir haben hin und her überlegt und uns trotz schlechter Wetterprognose auf den Weg gemacht. Im Vorfeld wurden die Übernachtungen gebucht und dabei ist uns gleich ein riesiger Fehler unterlaufen. Der Allerradweg gliederte sich in zwei Teile Allerradweg und Aller-Elbe-Radweg. Wir wollten zunächst den Allerradweg befahren, aber dann auf den Aller-Elbe-Radweg wechseln. Die 1. Übernachtung haben wir in Helmstedt gebucht, leider hätten wir vorher schon abbiegen müssen. So mussten wir unsere Tour umstellen und ein Teilstück ändern. Natürlich hat das nicht so geklappt, wir haben uns im Wald verfahren und wer schon einmal sein Rad steile Hänge hinauf und auch hinunter getragen hat, der weiß, wovon ich spreche.

Start – Wolfsburg

Die Türme vom VW-Werk kann man schon von weitem sehen. Viele holen hier ihren Neuwagen ab und besichtigen gleich das Werk. Wir radeln daran vorbei und kommen in den alten Ortsteil von Wolfsburg. Dort gibt es ein Schloss und einen Park, den wird durchqueren. Es blühen die Kastanien und auch der Flieder zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Wir fahren durch Rapsfelder, die sich gelbgetupft gut abheben. Vögel zwitschern, das Wetter ist mild, einzig die Vatertagstouren stören. Lautes Gegröle, schwenkende Bierflaschen von jungen Männern, die mit Sicherheit keine Väter sind. Wir hören Notarztwagen, die ständig im Einsatz sind. Leergut, kaputt oder heil, liegt am Weg.

Der Allerradweg führt uns durch viele kleine Orte, manche mit kleinen Schlössern, die uns ein Stück Vergangenheit zeigen, sodass das Abschalten einfach wird. Wir pausieren in einem kleinen Park und beobachten eine Entendame, die von drei Erpeln belagert wird. Es ist zu niedlich und erinnert deutlich an die Menschenwelt. Unsere selbstgeschmierten Brötchen schmecken nach der Kraftanstrengung besonders gut.

 

Schloßgarten Wolfsburg

 

 

 

 

Nicht nur der Raps blühte, sondern auch die Kastanien und der Flieder. Leichter Rückenwind machte das Fahren zum Vergnügen. In einem kleinen Ort legten wir eine kleine Pause. Sehr idyllisch gelegen mit Blick aufs Wasser.

 

Konkurrenzkampf der Enten

Aller

 

Trotz Allerradweg sah man den kleinen Fluss eher wenig. Am späten Nachmittag erreichten wir Helmstedt. Durch die Umwege waren wir ziemlich erschöpft - duschen, essen, schlafen. Am nächsten Morgen besichtigten wir Helmstedt. Es gab dort viel zu entdecken.

 

 

Auf einer Eisenbahnbrücke standen Blumen und Kerzen. Es hat mich sehr betroffen gemacht.

 

 

Mein Mann hat eine seltene Pflanze gepflückt. Ich selber hatte davon keine Ahnung, aber es handelt sich wohl um eine Bohnenpflanze. Die Blüten sehen hübsch aus, man lernt immer hinzu.

 

Burg Helmstedt, die Überresten fanden wir erst nach längerem Suchen. Es waren nur wenige Fragmente vorhanden.

Das Wetter wurde zunehmend wärmer und mittags erreichten wir ein kleinen Schloß, das zu einem Jugendhotel umgebaut wurde. Wir haben lecker gegessen und uns rundherum wohl gefühlt.

 

 

 

 

Leider war unsere Leporellokarte veraltet, so dass wir uns sehr oft verfahren haben. Die Menschen waren sehr hilfreich, wenn wir nach dem Weg gefragt haben. So summieren sich die Kilometer natürlich.

 

Kurz vor Haldensleben - unsere zweite Tagesetappe, erreichten wir Hundisburg. Sehr idyllisch und ruhig spiegelte sich der See.

 

In Haldensleben angekommen, haben wir noch ein wenig die Stadt besichtigt. Es gab eine alte Stadtmauer und viel Fachwerk.

 

 

 

Am Samstag starteten wir nach einem guten Frühstück in Richtung Magdeburg. Das Wasserkreuz fanden wir beeindruckend. Wie in einer Badewann floss der Mittellandkanal über die Elbe.

 

 

Kurze Zeit später (30 Kilometer) erreichten wir Magdeburg. Wir hatten Gegenwind, der uns quälte. Das Wetter verschlechterte sich. Für den Nachmittag hatten sie Regen angesagt und der setzte pünktlich ein. Wir parkten die Räder in der Innenstadt und gingen Richtung Grüne Zitadelle (Hunderwasser).

 

Die Mageburger Halbkugeln findet man in Magdeburg überall. Otto von Guericke hatte damit die Wirkung des Luftdrucks bewiesen. Aus beiden Halbkugeln wurde die Luft entfernt (Ventil, Vakuum). Der Physiker spannte vor jede Halbkugel acht Pferde, die nicht dazu im Stande waren, die Hälften zu trennen. Viele kennen das noch aus ihrer Schulzeit.

 

 

Hier endet unsere Radtour. Wir sind zum Bahnhof gefahren und in den Zug gestiegen, der uns nach Hildesheim brachte. Allerdings hatten wir zwei Stunden Aufenthalt in Braunschweig. Das Wetter war so ungemütlich, dass wir in den Schloss-Arkaden herumbummelten. Noch ein gemütlicher Cappuccino unterwegs, versüßte die Wartezeit. Ein schöne Radtour, direkt vor unserem Heimatort - knapp 200 Kilometer lang. Die nächste Tour wird uns nach Brandenburg führen.

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