Der Elberadweg

 

 

 

Am Samstagabend hatten wir uns entschlossen, ein Teilstück des Elberadwegs abzuradeln. Sonntagmorgen haben wir die Räder ins Auto geladen, Proviant und Getränke eingepackt und sind losgefahren. Ziel, ein kleiner See direkt hinter Magdeburg. Es war uns wichtig, dass ein Bahnhof in der Nähe ist, denn wir sind nur in eine Richtung geradelt.

Als Kartenmaterial benutzen wir sehr gern den Bikeline-Radführer. Inzwischen hat mein Mann auch ein Radnavi, welches er beim Fahren am Rad auflädt. Am Fluss entlang ist einfach, zumindest manchmal. Bei dieser Tour haben wir die Elbe nur wenig gesehen, aber sehr schöne Landschaften und viele Tiere.

Wir strampeln noch selbst, haben kein E-Bike und ich freue mich auf diese Tour. Ein Tag Urlaub, einfach mal so.

       

 

Mein Rad - Heike. Ich habe eine Klick-Fix Tasche vorn. Sie passt farblich perfekt zum Rad und ist praktisch. Alles Persönliche ist griffbereit und kurze Zeit später sind wir gestartet. Zunächst zum Magdeburger Wasserstraßenkreuz. Es ist beeindruckend wie der Mittellandkanal über die Elbe fließt. Es sieht wie eine riesige Badewanne aus.

Der Mittellandkanal

 

Blick auf die Elbe von der Brücke, neben mir der Kanal

Direkt vor dem Wasserstraßenkreuz ist die Schleuse Rothensee mit Blick auf die Mittellandkanalbrücke. Es ist sonnig und meine Jacke habe ich kurze Zeit später ausgezogen. Sonnenschutz nicht vergessen. Wir radeln ein Stück am Kanal entlang und biegen an einer Doppelschleuse ab. Jetzt beginnt ein Weg, der vorwiegend durch kleine Ortschaften mit Landwirtschaft führt. Vom Wasser sehen wir lange nichts.

         

Blick von der Schleuse-Päuschen an einer Kirche

Kälbchen - ein seltener Anblick und viele Schafe, die auf den Deichen grasen. Ich hatte das Gefühl, dass das Meer ganz nah ist. Ansonsten viel Landschaft. In den Feldern blüht der Mohn oder die Kornblume. Der Raps ist bald erntereif und auch das Getreide wird gelb.

Ein wunderschönes Bild-zwischen dem Raps blüht die blaue Kornblume

Mittagspause- wir haben Proviant dabei, aber die Speisekarte dieses kleinen Gasthauses lockt. Ich habe als Vegetarierin drei Gerichte zur Auswahl. Das ist selten. Alles in allem haben wir knapp 20 Euro bezahlt und lecker gegessen.

Eine Umleitung und mein Mann schaut, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, auf dem Deich weiter zu fahren. Es gab sie und so trugen wir die Räder hinauf. Es ist gut, eine starke Kraft dabei zu haben. Am Schluss der Fahrt, gab es noch eine Eisenbahnbrücke, die mit Rädern zu bewältigen war.

Viele Reiher und auch ein paar Störche haben wir gesehen. Es gibt reichlich Nahrung. Im nächsten Ort sahen wir Jungstörche. Vielleicht war das Vater oder Mutter, ich kenne mich nicht genau aus.

 

Ein Tierhotel haben wir entdeckt, dann wieder eine Umleitung. Der Deich wird erhöht und das Schild - zur Elbe- nützte uns nicht viel. Dafür entdeckten wir eine Windmühle.

Eine Paltrock-Windmühle

 

Ein Seitennarm der Elbe. Durch die Umleitung fuhren wir auf Nebenstraßen durch kleine Orte. Es ging oftmals bergauf, aber auch bergab und der Wind meinte es gut mit uns. Er kam meist von hinten. Endlich erreichten wir die Fähre, da wir das Ufer wechseln wollten. Vom Jerichower Land ging es auf die andere Seite der Elbe.

 

Eine Fährfahrt für uns ganz allein. Ich mag das, eine kleine Schifffahrt, die in wenigen Minuten vorbei ist. Wir fahren weiter auf dem Elberadweg. Bis Tangermünde sind es noch 10 Kilometer.

     

Wieder ein paar Reiher auf dem Feld und noch ein Storch. Wir haben auch viele Gänse gesehen und gehört.

       

Ein Storchenkind, in Tangermünde haben wir noch mehr gesehen. Es freut mich, wenn die Eltern es schaffen, ihre Brut aufzuziehen und nun hoffe ich, sie schaffen den Rückflug. Sie kommen dann im übernächsten Jahr wieder.

Ich konnte mich kaum sattsehen, an diesem kleinen Fohlen. Ein seltener Anblick

Wildgänse

 

   

Tangermünde

            

                   

 

 

                                     

Das Ende unserer Radtour. Am Bahnhof in Tangermünde haben wir auf den Zug gewartet, sind in Stendal umgestiegen und dann am Ausgangspunkt angekommen. An jedem Bahnhof schleppen wir die Räder hoch und runter. Es gibt nicht überall Aufzüge und für Behinderte, ist das auch nicht einfach. Mir hat ein Mann geholfen, der trug selber zwei Taschen, aber er fasste mit an. Ich habe mich sehr gefreut. Ansonsten trägt mein Mann mein Rad oder ich mache es allein.

Aus dem Zugfenster fotografiert. Sieht aus wie ein Drache.

Mein Tacho zeigt 71 Kilometer und ich bin müde und kaputt. Bisschen viel Sonne und ich habe leichte Kopfschmerzen. Trotzdem eine wunderbare Tour. Von Magdeburg bis Diekholzen fährt man mit dem Auto 1 Stunde und 15 Minuten. Ich habe das EM-Fußballspiel per Handy und Radio verfolgt. Also nicht gesehen.

Da wir für September Radurlaub planen, ist so eine Tour eine gute Übung. Wir haben noch ein Teilstück vor uns, aber da werden wir einmal übernachten.

Mit dem Rad sieht man mehr und alles zieht langsam vorbei. Wir halten an, wo es uns gefällt, lassen die Seele baumeln und vergessen den Alltag für ein Weilchen.

Ich hoffe, dass das Anschauen und Lesen Freude gemacht hat.

Herzlichst Geli

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